Miteinand gegen die Stereotype in Kopf und Gesellschaft Coca-Cola HBC Österreich initiierte virtuellen Round Table „You can’t be what you can’t see”: Vor dem Hintergrund dieser Philosophie diskutierte Coca-Cola HBC Österreich im Zuge eines virtuellen Round Tables mit externen Expertinnen und Experten und einem rund 130-köpfigen Publikum, warum wir nicht nur am Weltfrauentag, sondern täglich Gender Stereotype hinterfragen müssen, um die Sichtbarkeit aller Geschlechter und damit Chancengleichheit zu ermöglichen. Und warum dieses Thema gerade jetzt in der Corona-Pandemie – an Brisanz und Relevanz gewinnt.  „Wir alle sind täglich an der Konstruktion und dem Fortbestehen von Gender Stereotypen beteiligt.“ Mit diesen Worten ließ Maciej Palucki, langjähriger Experte im Bereich Gender- und Diversitätskompetenz und Projektkoordinator am Gender Competence Department an der TU Wien, gleich zu Beginn der virtuellen Veranstaltung aufhorchen. „Das fängt bereits bei der Erziehung an und zieht sich von der Berufswahl über die Repräsentation von bestimmten Geschlechterrollen in den Medien.“ Vor allem letztere spielen eine wesentliche Rolle in unserem Bild von den Geschlechtern, wie Hannah Zach, bestätigt. Als Co-Gründerin der Expert*innendatenbank „Frauendomäne“ trägt sie dazu bei, weibliche Expertise sichtbar zu machen. Ein Thema, das – wie das Aufbrechen von Stereotypen im Allgemeinen – einen Marathon und keinen Sprint darstelle. Und bei dem Österreich durchaus Nachholbedarf habe: „Wir haben auch hierzulande miteinander hart dafür arbeiten müssen, weibliche Expertise öffentlich sichtbar zu machen. Ein Expertinnen-Anteil von 30 bis 40 Prozent im öffentlichen Diskurs stellte bereits eine Verbesserung dar. Doch dann kam Corona.“ Pandemie contra Chancengleichheit Tatsächlich hat die Pandemie negativ dazu beigetragen, Geschlechterungleichheiten zu verstärken. Nicht nur habe sich die Sichtbarkeit von Expertinnen auf rund 25 Prozent reduziert, Frauen kümmern sich während der Krise auch häufiger um Kinderbetreuung und Haushalt – parallel zum Job. Nur ein Beispiel für einige Faktoren unter vielen, die eine klassische Rollenverteilung weiter zementieren. Um diese Ungleichheit aufzubrechen, brauche es ganz zentral auch männliche Vorbilder, die mit gutem Beispiel vorangehen. Nicht nur im privaten Umfeld, sondern auch in der Öffentlichkeit und in Unternehmen, wie Britta Ruisz-Schiansky, Sales Director Laundry & Home Care Austria bei Henkel CEE, verdeutlicht: „Sichtbarkeit ist mit Sicherheit ein Schlüsselwort. Wir gehen bei Henkel mit gutem Beispiel voran, indem wir Geschlechtergleichheit aktiv zum Thema machen und offen darüber reden, was wir als Unternehmen jetzt und in Zukunft verbessern können.“ Das beginnt bereits beim Recruiting, manifestiert sich aber auch in der Frage, welche Erfolgsgeschichten im Unternehmen erzählt und welche Rollenbilder gefestigt werden. Und: Man müsse von Unternehmensseite auch gezielt Maßnahmen setzen und die richtigen Rahmenbedingungen bieten, um eine entsprechend inklusive und diverse Kultur und Einstellungen – wie zum Beispiel pro Väterkarenz – zu institutionalisieren. Raus aus der mentalen Geschlechterfalle Dass das in der Realität nicht ganz so einfach ist, hat Lukas Fuhrmann, Commercial Capabilities Trainer bei Coca-Cola HBC Österreich, im Zuge seiner Karenz selbst erfahren. Weil die Vorurteile im Kopf mitunter das erste Hindernis sein können, die es zu überwinden gilt, wenn es um Chancengleichheit geht: „Natürlich macht auch Mann sich Gedanken darüber, wie man wahrgenommen wird, wenn man sich für eine Karenz entscheidet. Rückblickend gesehen würde ich mir selbst und auch anderen Männern den Rat geben, hier eigen- und nicht fremdbestimmt zu agieren. Denn mehrere Monate Karenz stehen einer Vielzahl von Vorteilen gegenüber – sowohl was die Bindung zum Kind, als auch die Qualität der Partnerschaft an sich betrifft.“ Aber auch an die Frauen hatte das Panel in diesem Zusammenhang eine wichtige Botschaft: „Traut euch und euren Partnerinnen und Partnern mehr zu – auch euch zuliebe.“ Manuela Unger, Marketing Director bei Coca-Cola HBC Österreich, ergänzt: „Wir alle neigen dazu, uns manchmal selbst im Wege zu stehen, weil uns der Mut fehlt, Alternativen oder Neues auszuprobieren. Chancengleichheit geht aber nur gemeinsam – in der Partnerschaft wie im Unternehmen. Man sollte daher beiden Seiten die Chance geben, Verantwortung abzugeben und auf der anderen Seite Unterstützung zulassen.“ Struktur ermöglicht Wandel Die gute Nachricht und Botschaft der Panel-Teilnehmenden an das Publikum: Mit vereinten Kräften können wir Stereotype und Vorurteile aufbrechen und verändern. Helfen könnten dabei, zeigt sich Maciej Palucki überzeugt, auch strukturelle Veränderungen, wie sie beispielsweise in nordeuropäischen Staaten bereits gesetzlich verankert sind: „In Island wird die Karenzzeit zu einem großen Teil verpflichtend auf beide Elternteile aufgeteilt. Diesen beispielhaften Status hat man aber nicht von heute auf morgen erreicht, sondern durch jahrelange Arbeit.“ Wer Gender Stereotype aufbrechen will, muss daher vor allem eines: Jetzt damit anfangen. Hinweis: Separates Bildmaterial der Panel-Teilnehmenden übermitteln wir gerne auf Anfrage.