Das Einwegpfandsystem in Österreich ist seit 1. Jänner 2025 Realität. Mit dem Start des Verkaufs und der Rücknahme der bepfandeten Getränkeflaschen und -dosen blickt der Trägerverein Einwegfand auf eine Entstehungsgeschichte zurück, die mit der ersten PET-Flasche in Österreich Ende der 1970er Jahre seinen Anfang nahm und im größten Kreislaufwirtschaftsprojekt der letzten Jahrzehnte mündete. Was hat es aber tatsächlich gebraucht, um in Österreich ein Einwegpfand auf PET-Flaschen und Dosen einzuführen? In seinem diese Woche präsentierten „Pfandbuch“ wird diese Frage in 20 Geschichten von Wegbegleiter:innen beantwortet und die Historie - von der Idee bis zur Umsetzung – dokumentiert.
„Das Einwegpfandsystem ist die größte Revolution innerhalb der Getränkebranche und gilt schon jetzt international als Vorzeigebeispiel hinsichtlich Organisationstruktur, Finanzierung und Zusammenhalt aller Projektbeteiligten. Mit dem Pfandbuch wollen wir das einzigartige Projekt und deren Herausforderungen, Hürden und Meilensteine nicht nur übersichtlich dokumentieren, sondern die unterschiedlichen Sichtweisen von vielen Wegbegleiter:innen in deren persönlichen Geschichten skizzieren“, informiert Philipp Bodzenta, Vorstandsmitglied Trägerverein Einwegpfand über die Idee des Buches, „Es war mir wichtig, dieses Projekt zu initiieren, da das Einwegpfandsystem sicher bald von allen als selbstverständlich und gelernt wahrgenommen wird, obwohl der Weg dorthin nicht einfach, aber letztendlich sehr konstruktiv war. Das gemeinsame Ziel – der erfolgreiche Start des Systems hat uns alle geeint.“
Robert Nagele, Vorstandsmitglied des Trägerverein Einwegpfand, pflichtet ihm bei: „Das österreichische Pfandsystem zeichnet sich durch das konstruktive Verständnis aus, in der gemeinsamen Verantwortung für den Umweltschutz das Ziel einer effizienten Kreislaufwirtschaft mit hohen Qualitätsstandards so rasch wie möglich miteinander zu erreichen.“
Nachdem sich der gemeinsame Wille, ein Einwegpfandsystem in Österreich zu etablieren, bei Industrie und Handel gefestigt hatte, gründeten die führenden Getränkeproduzent:innen, Handelspartner:innen und dazugehörige Fachverbände 2022 den Trägerverein Einwegpfand, um basierend auf umfassende Studien im Vorfeld gemeinsam mit dem Klimaschutzministerium die wesentlichen Eckpunkte des Pfandsystems auszugestalten und sämtliche Anforderungen für Erstinverkehrsetzer:innen und Rücknehmer:innen in der Einwegpfand-Verordnung zu berücksichtigen. Für den Aufbau, die Organisation und Abwicklung des Pfandsystems ist gemäß Verordnung die zentrale Stelle EWP Recycling Pfand Österreich gGmbH zuständig, die Anfang 2023 vom Trägerverein Einwegpfand eingerichtet wurde.
Die Autorin Alina Lindermuth von der Agentur Textory hat basierend auf Interviews in 20 Geschichten niedergeschrieben, was es für die Stakeholder gebraucht hat, um in Österreich ein Einwegpfand auf PET-Flaschen und Dosen einzuführen. Textory hat das Buchprojekt von der Konzeption bis zur Umsetzung realisiert. „Als Schriftstellerin interessiert mich über das Sachliche hinaus auch immer das Persönliche und die Essenz dessen, was Menschen in ihrem beruflichen Schaffen antreibt. Daher habe ich sie stets gefragt, womit sie die Einführung des Einwegpfands in Österreich vergleichen würden, wenn sie an ihr Privatleben denken. Es hat sich schnell herausgestellt: Die meisten sehen das Projekt als sportliche Höchstleistung – egal ob als Wildwasserfahrt mit dem Kajak, als Hürdenlauf oder als Gipfelsieg“, fasst Lindermuth zusammen.
In alphabetischer Reihenfolge haben mitgewirkt: Christian Abl, Astrid Allesch, Herbert Bauer, Philipp Bodzenta, Peter Beigl, Monika Fiala, Leonore Gewessler, Walter Hauer, Harald Hauke, Werner Hochreiter, Christian Holzer, Mark Joainig, Doris Krejcarek, Simon Lindenthaler, Robert Nagele, Simon Parth, Christian Prauchner, Günther Rieder, Christoph Rief, Frank van der Heijden, Sarah Warscher, Lukas Wiesmüller.
Das Buch ist auf Anfrage direkt beim Trägerverein Einwegpfand erhältlich.
www.traegerverein-einwegpfand.at